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Biblischer Zyklus

Sakrale Kunst weist immer über das Vordergründige und Vorläufige hinaus und bringt spirituelle Tiefe und Weite zur Anschauung.
Matej Metlikovič ist Maler, Grafiker und Buchillustrator. Er entwirft Glasfenster und liturgische Tücher. Vielgestaltig ist seine Ausdruckskraft.
Die Aussagekraft des Bilderzyklus’ zeugt von einer lebendigen Glaubenspraxis und -tradition, zeugt von einer liturgischen Begeisterung und gibt Hinweis auf ein eingehendes Studium der Bibel. Die Motiv – und Themenauswahl der zwölf biblischen Tafelbilder traf Matej Metlikovič in Übereinkunft mit dem Bibelwissenschaftler Klaus Einspieler aus Klagenfurt.
Stilbildend für Matej Metlikovičs Malerei ist die ständige Auseinandersetzung mit tradierter und zeitgenössischer Kunst. Er nennt seinen Zyklus eine »Hommage an die biblische Botschaft von Marc Chagall«.
Zunehmend wichtig in seinem Schaffensprozess und in seinem Selbstverständnis ist das Bedürfnis nach Grenzüberschreitung, Zusammenschau, Hinwendung zu anderen Bereichen künstlerischen Ausdrucks wie Musik und Wort, Liturgie und Rauminstallation, Choreographie und Ausdruckstanz.
Die Faszination und Chance von Kunst als Gesamtkunstwerk!
Eine Quelle der Inspiration und Ermutigung ist für Matej Metlikovič das intensive Hören von Musik, bevorzugt die Werke von Olivier Messiaen.
Schwingungen, Rhythmen, Klänge,… hören, transformieren und verbild-lichen in Farb- und Formensprache. Farbtöne wie Fanfaren!
Im Zeichen des Dialogs der künstlerichen Disziplinen steht auch unser heutiger Abend. Jürgen Schwab interpretiert jedes einzelne der zwölf Bilder auf der Orgel. Er vertrieft sich ins Bild, übersetzt, deutet aus, führt fort.
Seine Musikauswahl berücksichtigt Matej Metlikovičs musikalische Vorstellungen, bringt aber stark auch die eigene Sicht der Themen und Bilder ins Spiel. Gerade im NIGUN, einem alten jüdischen Tanzlied, trifft er das Herz alttestamentarischer Verkündigung.
Durch die Bilder und die Bekanntschaft mit Matej Metlikovič liess sich Jürgen Schwab in jüngster Zeit zu neuen Kompositionen begeistern. Er wird heute zwei neue Stücke – MOSES und KOSMISCHE FANTASIE – zur Uraufführung bringen.
Inga Pietschs sensible und expressive Art des Vortrags von Körperbewegung, Rhythmik und Tanzelementen bringt eine neue, bereichernde Dimension im Dialog und in der Rezeption der Bilder. Zwei in jüngster Zeit erarbeitete und bereits erfolgreich vorgetragene Stücke erfahren heute einen Bedeutungszuwachs in der Zuordnung zu den Bildern 2 und 3.

»Kacha, kacha, n’rakheda…
Lasst uns tanzen, einfach so!
Hebt die Handflächen auf gen Himmel!
Wacht auf! Fasst Mut!…« (1)

Für das 4. Bild schuf Inga Pietsch eigens eine neue Choreographie. Dabei liess sie sich bildimmanent und assoziativ leiten.

 

Kralj David (Peta slika Biblijskega cikla). Akril na platnu, 70 x 50 cm, 1996.

KÖNIG DAVID
Ins Gesicht geschrieben Schamröte und Schuld.
Ins Gesicht gespiegelt Heiligung und blaue Transzendenz.
Berührt vom Goldglanz Gottes.
Der Regenbogen der bunten Gnade Gottes
bringt das ganze Bild zum Klingen.
Messiasfarben.
Messiaenfarben.
»Wer ohne Leidenschaft lebt, lebt nicht…« (2)

Einführung und Meditation

Matej Metlikovič Malerei besticht durch ihre enorme Farbigkeit, Expressivität und Leuchtkraft. Er zeigt malerisch und thematisch starke Kontrastierungen:

Erde und Himmel.
Mensch und Gott,
Figuration und Abstraktion,
Realität und Traum.

Dazu gehören die gestalterischen Mittel des Hell-Dunkel-Kontrastes und der Komplementärfarbkontraste. Der Dualismus ist tragendes Prinzip – und verbildlicht werden soll gerade die Sehnsucht nach seiner Überwindung. Leben in der Spannung des Schon-jetzt und Noch-nicht. Schauplatz der Hoffnung.
Die Kontrastierung und die Fortentwicklung, die Überwindung von Chaos und Widerspruch sind Programm. Die Erfüllung ist das Ziel.

Verheissung
Befreiung
Segen

Eine Farbgruppe dominiert. Gelb-Orange-Rot steht für Sonne, Glut, Dynamik, Lebensleidenschaft. Die Farben Gold und Weiss setzen den allerhöchsten Glanzpunkt – Symbol für die Präsenz Gottes.
Ich möchte Ihr Augenmerk auf das durchgehende gestalterische Element der Kreisform richten. Der Kreis ist eingeschrieben in jedes Bild. Seine Rotation bringt das, was im statischen Rechteckrahmen gefasst ist, in Bewegung, schafft Zentrierung, Umgrenzung, Entgrenzung. Ohne Anfang, ohne Ende.
Biblisch gesprochen:

Neuschöpfung
Fülle
Vollendung.

(1) GRATIAS: ALLELUIA. CD Jürgen Schwab (Booklet) Stuttgart 1997
(2) Elias Canetti

*Der Biblische Zyklus von zwolf Bildern (Akryl auf leinwand, 7O x 5O cm) entstand in den Jahren l995 und l996 auf der Grundlage des biblisch – theologischen Konzeptes von Mag. Klaus Einspieler aus Klagenfurt / Celovec (Karnten, Osterreich)..Der Zyklus ist Teil der Wanderausstellung »Die Bibel – das Buch des Lebens«, welche zum Anlass den neuen slowenischen Standardubersetzung der Bibel, von den Mitarbeitern des Slowenischen Seelsorgeamtes in Klagenfurt erstellt wurde. Erstmals wurde die Ausstellung im September l996 in »Cankarjev dom«(kulturni in kongresni center) in Ljubljana, im Rahmen des kulturellen Programmes beim internationalen Symposium »Die Interpretation der Bibel«, der Offentlichkeit vorgestellt.

(*) Aus der Ansprache bei der Eröffnung der Ausstellung von Matej Metlikovič in der Evangelischen Stephanuskirche Stuttgart – Bad Cannstatt am 17.06.1999 im Dialog mit Orgelmusik (Jürgen G. Schwab) und Bewegung (Mag. Inga Pietsch).

Biblischer Zyklus

Sakrale Kunst weist immer über das Vordergründige und Vorläufige hinaus und bringt spirituelle Tiefe und Weite zur Anschauung.
Matej Metlikovič ist Maler, Grafiker und Buchillustrator. Er entwirft Glasfenster und liturgische Tücher. Vielgestaltig ist seine Ausdruckskraft.
Die Aussagekraft des Bilderzyklus’ zeugt von einer lebendigen Glaubenspraxis und -tradition, zeugt von einer liturgischen Begeisterung und gibt Hinweis auf ein eingehendes Studium der Bibel. Die Motiv – und Themenauswahl der zwölf biblischen Tafelbilder traf Matej Metlikovič in Übereinkunft mit dem Bibelwissenschaftler Klaus Einspieler aus Klagenfurt.
Stilbildend für Matej Metlikovičs Malerei ist die ständige Auseinandersetzung mit tradierter und zeitgenössischer Kunst. Er nennt seinen Zyklus eine »Hommage an die biblische Botschaft von Marc Chagall«.
Zunehmend wichtig in seinem Schaffensprozess und in seinem Selbstverständnis ist das Bedürfnis nach Grenzüberschreitung, Zusammenschau, Hinwendung zu anderen Bereichen künstlerischen Ausdrucks wie Musik und Wort, Liturgie und Rauminstallation, Choreographie und Ausdruckstanz.
Die Faszination und Chance von Kunst als Gesamtkunstwerk!
Eine Quelle der Inspiration und Ermutigung ist für Matej Metlikovič das intensive Hören von Musik, bevorzugt die Werke von Olivier Messiaen.
Schwingungen, Rhythmen, Klänge,… hören, transformieren und verbild-lichen in Farb- und Formensprache. Farbtöne wie Fanfaren!
Im Zeichen des Dialogs der künstlerichen Disziplinen steht auch unser heutiger Abend. Jürgen Schwab interpretiert jedes einzelne der zwölf Bilder auf der Orgel. Er vertrieft sich ins Bild, übersetzt, deutet aus, führt fort.
Seine Musikauswahl berücksichtigt Matej Metlikovičs musikalische Vorstellungen, bringt aber stark auch die eigene Sicht der Themen und Bilder ins Spiel. Gerade im NIGUN, einem alten jüdischen Tanzlied, trifft er das Herz alttestamentarischer Verkündigung.
Durch die Bilder und die Bekanntschaft mit Matej Metlikovič liess sich Jürgen Schwab in jüngster Zeit zu neuen Kompositionen begeistern. Er wird heute zwei neue Stücke – MOSES und KOSMISCHE FANTASIE – zur Uraufführung bringen.
Inga Pietschs sensible und expressive Art des Vortrags von Körperbewegung, Rhythmik und Tanzelementen bringt eine neue, bereichernde Dimension im Dialog und in der Rezeption der Bilder. Zwei in jüngster Zeit erarbeitete und bereits erfolgreich vorgetragene Stücke erfahren heute einen Bedeutungszuwachs in der Zuordnung zu den Bildern 2 und 3.

»Kacha, kacha, n’rakheda…
Lasst uns tanzen, einfach so!
Hebt die Handflächen auf gen Himmel!
Wacht auf! Fasst Mut!…« (1)

Für das 4. Bild schuf Inga Pietsch eigens eine neue Choreographie. Dabei liess sie sich bildimmanent und assoziativ leiten.

 

Kralj David (Peta slika Biblijskega cikla). Akril na platnu, 70 x 50 cm, 1996.

KÖNIG DAVID
Ins Gesicht geschrieben Schamröte und Schuld.
Ins Gesicht gespiegelt Heiligung und blaue Transzendenz.
Berührt vom Goldglanz Gottes.
Der Regenbogen der bunten Gnade Gottes
bringt das ganze Bild zum Klingen.
Messiasfarben.
Messiaenfarben.
»Wer ohne Leidenschaft lebt, lebt nicht…« (2)

Einführung und Meditation

Matej Metlikovič Malerei besticht durch ihre enorme Farbigkeit, Expressivität und Leuchtkraft. Er zeigt malerisch und thematisch starke Kontrastierungen:

Erde und Himmel.
Mensch und Gott,
Figuration und Abstraktion,
Realität und Traum.

Dazu gehören die gestalterischen Mittel des Hell-Dunkel-Kontrastes und der Komplementärfarbkontraste. Der Dualismus ist tragendes Prinzip – und verbildlicht werden soll gerade die Sehnsucht nach seiner Überwindung. Leben in der Spannung des Schon-jetzt und Noch-nicht. Schauplatz der Hoffnung.
Die Kontrastierung und die Fortentwicklung, die Überwindung von Chaos und Widerspruch sind Programm. Die Erfüllung ist das Ziel.

Verheissung
Befreiung
Segen

Eine Farbgruppe dominiert. Gelb-Orange-Rot steht für Sonne, Glut, Dynamik, Lebensleidenschaft. Die Farben Gold und Weiss setzen den allerhöchsten Glanzpunkt – Symbol für die Präsenz Gottes.
Ich möchte Ihr Augenmerk auf das durchgehende gestalterische Element der Kreisform richten. Der Kreis ist eingeschrieben in jedes Bild. Seine Rotation bringt das, was im statischen Rechteckrahmen gefasst ist, in Bewegung, schafft Zentrierung, Umgrenzung, Entgrenzung. Ohne Anfang, ohne Ende.
Biblisch gesprochen:

Neuschöpfung
Fülle
Vollendung.

(1) GRATIAS: ALLELUIA. CD Jürgen Schwab (Booklet) Stuttgart 1997
(2) Elias Canetti

*Der Biblische Zyklus von zwolf Bildern (Akryl auf leinwand, 7O x 5O cm) entstand in den Jahren l995 und l996 auf der Grundlage des biblisch – theologischen Konzeptes von Mag. Klaus Einspieler aus Klagenfurt / Celovec (Karnten, Osterreich)..Der Zyklus ist Teil der Wanderausstellung »Die Bibel – das Buch des Lebens«, welche zum Anlass den neuen slowenischen Standardubersetzung der Bibel, von den Mitarbeitern des Slowenischen Seelsorgeamtes in Klagenfurt erstellt wurde. Erstmals wurde die Ausstellung im September l996 in »Cankarjev dom«(kulturni in kongresni center) in Ljubljana, im Rahmen des kulturellen Programmes beim internationalen Symposium »Die Interpretation der Bibel«, der Offentlichkeit vorgestellt.

(*) Aus der Ansprache bei der Eröffnung der Ausstellung von Matej Metlikovič in der Evangelischen Stephanuskirche Stuttgart – Bad Cannstatt am 17.06.1999 im Dialog mit Orgelmusik (Jürgen G. Schwab) und Bewegung (Mag. Inga Pietsch).

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